Im Jahre 1709 machte sich ein Italiener auf, Parfümgeschichte zu schreiben: Giovanni Maria Farina lässt sich in Köln nieder, um hier sein revolutionäres Duftwasser zu vertreiben, das Eau de Cologne. Der Standort war gut gewählt, denn Köln zählte zur damaligen Zeit zu den mächtigsten Handelszentren in Europa.
Rund zwanzig natürliche Duftbausteine mischte Farina zu einem frischen sowie angenehm dezenten Duft zusammen, sodass sich die reichen Bürger begeistert zeigten. Sein Parfüm, das von floralen und fruchtigen Noten bestimmt wird, fand bald schon seinen Weg zu den großen Königshäusern in ganz Europa und damit zu höchster Anerkennung.
4711 brachte den großen Durchbruch
Seinen großen Durchbruch aber erzielte das Kölnisch Wasser hundert Jahre später, als die Franzosen in der Stadt den Handel liberalisierten. Vor allem der Bürger Ferdinand Mülhens erkannte die Gunst der Stunde. Er kaufte sich kurzerhand den Namen "Farina" und fing an, einen eigenen Duft unter dem Geschichtsträchtigen Namen zu vertreiben.
Streitigkeiten mit den Urhebern waren so vorprogrammiert. Als später die Familie Farina vor Gericht Recht bekam, musste Mülhens einen neuen Namen für sein Duftwasser finden, das er in der Glockengasse Nr. 4711 herstellte. Und so war es naheliegend, diese Hausnummer als Namen zu verwenden. Man spricht die Nummer übrigens in zwei Blöcken aus: Siebenundvierzig-Elf.
Das intensivere Wasser und eine deverse Geschäftsführung sorgten dafür, dass 4711 heute neben dem Eau de Cologne von Farina zu den Klassikern im Parfümgeschäft avanciert ist. Seit 300 Jahren schätzen Frauen wie Männer gleichermaßen den Duft, der in seinen Anfangsjahren sogar als Heilmittel eingesetzt wurde. "Echt Kölnisch Wasser" ist heute - trotz neuer Marken und Moden - immer noch weltweit Inbegriffen für deutsche Parfümeurkunst.
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