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Mary Mit

Die Macht der Gefühle

Das Spiel mit Empfindungen


Ein schöner Duft ist etwas Wunderbares!!!

Es löst in uns gleich einen ganzen Strauß an angenehmen Gefühlen aus: Vom kleinen Vergnügen, sich etwas Besonderes zu gönnen, bis zum großen Moment, attraktiv und begehrenswert zu sein.

Die Meister der Parfümeurzunft spielen mit ihren Kreationen virtuos auf der Klaviatur unserer Empfindungen und bringen dabei Saiten zum Klingen, die wir ohne sie nicht so leicht entdecken und ausleben könnten.


Die psychologische Wirkung der Düfte erweist sich als das eigentliche Geheimnis ihres Erfolgs. Sie ist es, die uns zum Kauf der oft sündhaft teuren Flakons verführt, die uns Düfte schätzen - und auch ablehnen - lässt, die uns beim Auftragen mal zu dem einen, mal zu dem anderen Parfüm greifen lässt. Vor allem aber ist es unsere Psyche, die den Wohlgerüchen eine so anziehende und oft auch erotisierende Kraft zuschreibt.


Rein wissenschaftlich betrachtet ist jedes Parfüm gleich aufgebaut : Es besteht aus mehr oder weniger stark riechenden Flüssigkeiten - wie Tausende andere industriell gefertigte Mittel auch. Die Frage, warum man den einen Duft so sehr liebt, den anderen aber abgrundtief verabscheut, lässt sich daher nur beantwortet, wenn man tiefer in unserer Gefühlwelten eintaucht.



Die Macht der Gefühle

Der Reiz des Unbekannten

Schönes, Neues entdecken zu wollen, das gehört zu den Urtrieben des Menschen. Der Reiz des Ungekannten besitzt eine magische Anziehungskraft, der wir uns nur schwer entziehen können - vor allem wenn sie sich über das Auge erschließt.

Ein Beispiel: Wenn wir einen unbekannten attraktiven Menschen von hinten entdecken, wollen wir auch gerne sein Gesicht sehen. Allerdings: Der Entdeckergeist kennt seine Grezen, wenn uns etwas zu fremd erscheint. Das löst Ablehnung oder sogar Angst aus.


Genau mit diesem - so angenehmen wie spannenden - Reiz des Unbekannten spielen auch die Parfümeure. Das Unbekannte ist es, das uns auf ein Parfüm aufmerksam werden lässt und unser Interesse weckt.


Natürlich können wir ein Parfüm, das wir x-fach aufgelegt oder gerochen haben, wiedererkennen - nur so kann es sich beispielsweise zu einem Lieblingsduft entwickeln.

Aber damit es unter allen anderen Gerüchen eindeurig als Parfüm idendifiziert werden kann, muss es eine geheimnisvolle Zusammensetung aufweisen, die sich deutlich von anderen uns bekannten Duftbuquetten abhebt.


Natürlich reicht es nicht aus, einfach nur verschiedene Gerüche zu einer neuen attraktiven Mischung zu kombinieren. Denn genau das zeichnet zeichnet auch viele andere intensiv riechende Flüssigkeiten aus, die uns im Alltag begegnen wie z.B. Spülmittel.


Um ein Duftwasser zu kreieren, greifen Parfümeure tief in die Trickkiste. So kombinieren sie beispielsweise kontrastierende Gerüche, allen voran so bekannte wie beliebte natürliche Düfte mit solchen, die wir normalerweise nicht kennen. Dabei kommt es auf ein ausgewogenes Verhältnis an: das Parfüm muss uns bekannt und unbekannt zugleich vorkommen. Ist es allerdings zu vertraut, empfinden wir den Duft als langweilig, ist er hingegen zu fremd, ruft er Ablehnung hervor.


Aus dem belibten Geruch von Vanille allein könnte man beispielsweise kein attraktives Parfüm herstellen. Aber in der Kombination mit holzigen Noten oder Ambratönen nimmt sie eine neue Bedeutung an. Ambra allein wiederum wäre uns sicherlich zu fremd.


Um das Gefühl von Vertrautheit zu verstärken, verbergen sich in erfolgreichen Kreationen auch Duftsubstanzen, die an unseren Eigengeruch erinnern. Das sind zumeist Stoffe, die wir in unserem Duftgedächtnis nicht rational, sondern meist nur emotional abgespeichert haben. Die meisten Menschen nehmen sie nicht bewusst wahr - aber trotzdem empfinden wir gerade durch sie eine gewisse Vertrautheit mit der ansonsten unbekannten Komposition.

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